Forschungsfelder und Arbeitsweise

 

Die weitaus meisten Oppositionellen zwischen 1933 und 1938 bekamen es mit einer politisch motivierten Justiz und der Exekutive zu tun: Sie wurden festgenommen, mussten Bußgelder bezahlen und wurden zu hohen Strafen bis hin zur Todesstrafe verurteilt. War eine Person einmal als politischer Gegner amtsbekannt folgten vielfach weitere Gängelungen. So verfügten Gemeindeverwaltungen in ihrem Zuständigkeitsbereich gesonderte Sanktionen (Entlassung als Gemeindebedienstete, Verlust der Gemeindewohnung, Kürzung von Unterstützungsleistungen etc.), desgleichen Bezirkshauptmannschaften bzw. Gendarmeriekommanden.

 

Im Rahmen des Forschungsprojektes werden zunächst drei Quellengruppen bearbeitet: Akten der Generaldirektion für die öffentliche Sicherheit, der Landes- und Kreisgerichte sowie der Präsidentschaftskanzlei. In den Akten enthaltene personenbezogene Informationen werden – einschließlich der Angaben zu Art und Umfang der Repression, der die oder der Betreffende ausgesetzt war – in einer Datenbank erfasst. Diese Datenbank soll mehreren Zwecken dienen: Sie stellt ein bisher beispielloses Verzeichnis sämtlicher amtsbekannter Oppositioneller dar; Sie bildet die Grundlage zur Erforschung institutioneller Verfolgungsmuster, aber auch zur Identifikation zentraler Einzelakteure; Nicht zuletzt ermöglicht das Material eine umfassende Annäherung an Umfang und Aktivitäten des linken wie des rechten Untergrundes zwischen 1933 und 1938.

 

Sollten Sie über relevante Dokumente verfügen (etwa Briefe, Tagebücher, Erinnerungen, Fotos o. ä.) würden wir uns freuen wenn Sie bereit wären, diese der wissenschaftlichen Forschung im Original oder in Kopie zur Verfügung zu stellen. Bitte nehmen Sie gegebenenfalls mit uns Kontakt auf.

 

Verein zur Erforschung der
Repressionsmaßnahmen des
österreichischen Regimes
1933-1938


c/o Institut für Zeitgeschichte,
Altes AKH, Hof 1, Spitalgasse 2-4,
A - 1090 Wien